Jahresendspurt jetzt? Lagerbestand reduzieren!

Es ist immer wieder erstaunlich: Ich betrachte die Quartalszahlen eines produzierenden Unternehmens und am Bilanzstichtag sind typischerweise die Bestände am geringsten.

In dem Bild sieht man den Verlauf der Bestandsentwicklung über einen längeren Zeitraum. Wenn man die Jahresende-Werte mit den Quartalswerten vergleicht, dann belegt das Bild die Aussage: Am Jahresende sind die Lagerbestandswerte am niedrigsten.

Ist der niedrige Lagerbestand am Jahresende eine Supply Chain Leistung?

Ich meine: Nein! Jedes Unternehmen weiß genau, was es tun muss, um die Lagerbestandswerte zum Jahresende zu reduzieren:

  • Bestellungen verschieben
  • Wareneingang schließen
  • Abwertungen vornehmen

Was ist denn die Supply Chain Leistung des Unternehmens?

Die Supply Chain Leistung des Unternehmens ergibt sich eigentlich aus den Durchschnittswerten des Jahres – Anfangswert plus Summe der vier Quartalswerte geteilt durch fünf.

Jahr20182019
Lagerbestand in M€4.450,704.818,90
Tabelle 1: Durchschnittswerte des Lagerbestands

Nach der Tabelle hat das Unternehmen den Lagerbestand von einem auf das nächste Jahr signifikant gesteigert hat. Da bei diesem Unternehmen der Umsatz nur um weniger als 1% gestiegen ist, sind die zusätzlichen 8% Bestand sehr ärgerlich.

Das Ziel des Supply Chain Managements ist es, Bestände zu reduzieren. Weder bezogen auf den Umsatz oder bezogen auf die Herstellkosten gelingt das in den meisten Unternehmen.

Lagerbestand reduzieren ist ein Marathon, kein Sprint!

Mit dem Jahresendspurt werden Bilanzkennzahlen verbessert, aber keine systematische Lagerbestandsreduzierung erreicht! Die Aktivitäten decken einige Probleme auf und führen zu einigen Kurzfristmaßnahmen.

Wenn Lagerbestand systematisch reduziert werden soll, dann müssen langfristige Aktivitäten gestartet werden. Dazu gehören Maßnahmen zum Abbau der aktuellen falschen Bestände und Maßnahmen, um einen Bestandsabbau systematisch zu erreichen. Dazu bedarf es Supply Chain Management-Expertise, z.B. von BESTgroup.

Meine Empfehlung für das Jahresende:

  • Machen Sie den üblichen Jahresendspurt
  • Aber machen Sie ein Projekt, um den Lagerbestand systematisch zu reduzieren!

Supply Chain Management Software – Wie funktionieren positive Bewertungen

Heute erhielt ich eine Email über einen Vergleich von 3 Supply Chain Management Software Systemen mit der besten Benutzerfreundlichkeit. Ich war interessiert und erhielt kurz darauf ein PDF, aufwändig gemacht und acht Seiten stark. Schon die acht Seiten ließen mich etwas verwundern, denn die Seiten waren eher Präsentationsstil (Powerpoint) als Fließtext.

Analyse des Vergleichs

Um als Supply Chain Management Software betrachtet zu werden, mussten die bewerteten Produkte Bestandsverwaltung, Lieferantenverwaltung und Lagerverwaltung anbieten. Zusätzlich gab es eine Mindestanzahl an Bewertungen und es mussten ausreichend positive Erwähnungen genannt werden.

Aus den positiven Bewertungen wurde eine Kennzahl berechnet. Nach der Kennzahl wurden die drei Software-Systeme verglichen. Methodisch ist das natürlich sehr fragwürdig, da weder die Expertise der Benutzer noch ein objektiver Vergleich der Erfahrung möglich ist. Wie kann ein Benutzer, der seinem System positiv gegenübersteht, mit einem anderen verglichen werden? Die Bewertungen schwankten bei einer Kennzahl von 6,05 bis 6,33 von 10 möglichen Punkten. Der Unterschied der Bewertungen war kleiner als 3% der Gesamtbewertung (wahrscheinlich im Rahmen von statistischer Genauigkeit) und alle nur im mittleren Feld der Bewertung.

Eigene Bewertung

Obwohl ich mich für einen Supply Chain Experten halte, sagten mir die bewerteten Systeme sehr wenig. Also musste Google mir helfen. Die Suche erwies sich als schwierig, da zwei von drei Namen alle möglichen anderen Ergebnisse höher einstuften, als die Softwareanbieter. Und gleichzeitig hatten zwei der drei Anbieter den Namen des Produkts auch schon geändert oder waren übernommen worden.

Insgesamt war die Bewertung bei drei Anbietern mit 66,7% über der Bewertung der Benutzerfreundlichkeit (durchschnittlich 6,2 von 10). Allerdings waren die Bewertungskriterien nicht so wissenschaftlich aufbereitet.

Zusammenfassung

Mein Fazit aus der Analyse:

  • Supply Chain Management Software ist immer noch ein interessantes Thema
  • Die Software ist nicht sehr benutzerfreundlich
  • Die Software unterscheidet sich in der Bewertung durch die Nutzer kaum
  • Benutzerfreundlichkeit ist leicht zu messen, wie ist es aber mit viel wichtigeren Kriterien, z.B. erreichte Bestandsreduzierung oder Kostenreduzierung.

Ich bleibe weiter skeptisch. Ja, die Softwarelösungen bieten alle überraschende Funktionsvielfalt und Einsatz auf PC, Tablett und Smartphone an. Wie diese Insellösungen eine integrierte Kette unterstützen sollen, bleibt mir weiter unklar.

Wenn Sie mit Ihrer Supply Chain bessere Leistungen erzielen wollen, dann kontaktieren Sie BESTgroup für ein Beratungsprojekt in diesem Themenbereich.

Chancen in der Suppply Chain realisieren

Die aktuelle Situation ist geeignet, über alle Schwierigkeiten wehzuklagen. Aber ist das die richtige Reaktion auf eine Krise?

Krisen = Chance + Risiko

Ein chinesisches Sprichwort sagt: Krisen bedeuten Chance und Risiko. Auch in den momentanen Zeiten können Unternehmen sich auf die Probleme der Krise konzentrieren.

Zeit für kreative Ideen nutzen

Die Krise bietet aber nun auch Zeit, neue Lösungen für die Zukunft anzugehen. Anstatt nur in den Problemen des Jetzt zu versinken, können jetzt Lösungen für die Zukunft aufgebaut werden. Gerade ist die Zeit für Innovationen vorhanden.

  • Wie können die Prozesse besser gelöst werden?
  • Welche Probleme müssen beseitigt werden?
  • Welcher Fehler sind abzustellen?
  • Was können wir tun, damit es für die Kunden einfacher ist, mit uns Aufträge abzuwickeln?
  • Wie können die Auswirkungen der Krise minimiert werden?
  • Welche Risiken hat die Krise verdeutlicht?
  • Welche neuen Märkte mit welchen Anforderungen können wir angehen?

Viele Themen können bearbeitet werden, aber es ist wichtig, sich nicht zu verzetteln. Neben dem Sammeln von Ideen ist die Priorisierung der Bearbeitung der Hauptunterschied zwischen erfolgreichen und nicht erfolgreichen Unternehmen.

Genauso ist aber in dieser Zeit von außen hilfreich. Ein Externer ist nicht betriebsblind und sieht sehr viel mehr Potenziale, als es interne Teams häufig tun. Wenn Sie externe Unterstützung benötigen, melden Sie sich doch bei mir.

Reaktionsgeschwindigkeit in der Supply Chain verbessern

Die aktuelle Situation zeigt: Nur eine schnell reagierende Supply Chain ist gut.

Langsamkeit bedeutet

  • Hohe Bestände
  • Schlechte Liefertreue
  • Unzufriedene Kunden
  • Hoher Verwaltungsaufwand

Was können Unternehmen unternehmen, um die Supply Chain reaktiver zu machen?

Analyse

Mit einer Analyse können die wichtigsten Kapazitäts- und Lieferzeitengpässe identifiziert werden. Dazu ist die Supply Chain als System zu betrachten und die Abhängigkeiten zu bestimmen.

Mit einer standardisierten Betrachtung können Durchlaufzeiten betrachtet werden und dann geprüft werden, wo lange Durchlaufzeiten in der Produktion oder lange Wiederbeschaffungszeiten bei der Lieferanten einen wesentlichen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Supply Chain haben.

In den BESTgroup-Projekten ist immer wieder ersichtlich, dass die Unternehmen die Kundenanforderungen an die Supply Chain nicht erfüllen können. Deshalb muss das Gesamtsystem analysiert werden und dann ein Maßnahmenplan entwickelt werden, wie die Kundenanforderungen dauerhaft erfüllt werden können.

Umsetzung

Eine Analyse ist hilfreich, um zu identifizieren, was zu tun ist. Aber der Wert der Analyse kommt aus den Aktionen, die daraus abgeleitet werden und nachhaltig umgesetzt werden.

Mit der Expertenanalyse von außen wird ein Soll-Gesamtbild erstellt, dass mit einem Maßnahmenplan umgesetzt werden kann. Dabei ist zu prüfen, was zu schnellen Verbesserungen und was länger benötigt, aber die Abläufe weiter vorantreibt. Daher sind die vielen Maßnahmen zu priorisieren und zu bewerten. Gerade bei einer ersten Supply Chain Analyse stellen viele Unternehmen zahlreiche Verbesserungsmöglichkeiten fest.

Die Kombination von Material- und Informationsfluss führt zu Werteflüssen. Das Ziel der Supply Chain ist es, den Fluß zu optimieren und dabei die Werteflüsse zu optimieren. Damit lassen sich in der Supply Chain Kosten bis zu 10% sparen, abhängig von der Ausgangssituation und der Bereitschaft, auch große Veränderungen umzusetzen.

Do-It-Yourself oder externe Unterstützung

Natürlich kann die Betrachtung im Unternehmen gemacht werden. Allerdings werden viele Bereiche als bestehende Restriktionen betrachtet. Deshalb ist es wichtig, eine unabhängige Bewertung zu erreichen, die nicht betriebsblind ist und einen Teil von offensichtlichen Problemen vermeidet.

Wenn Sie einen erfahrenen Supply Chain Experten benötigen, kontaktieren Sie mich.