Webinar: Kunden begeistern durch Supply Chain Redesign

Wenn Sie wissen wollen, wie Ihr Unternehmen schlechte Noten für die Supply Chain Leistung – schlechte Liefertreue, zu lange Lieferzeiten oder schlechte Lieferqualität – vermeidet und Kosten senkt: Supply Chain Experte Torsten Becker stellt Lösungsansätze in einem kostenlosen Webinar am 1. Februar 2013 vor, wie Ihr Unternehmen die Supply Chain besser auf die Kundenanforderungen ausrichtet und die Kunden begeistert. Eine sprunghafte, nachhaltige Leistungsverbesserung für den Kunden und parallele Kostensenkung erfordert eine komplette Neugestaltung der Supply Chain.

Lernen Sie die aus dem Design Thinking entstandene Kundenerfahrungskurve kennen, die BESTgroup als Hilfsmittel zur Ausrichtung der Supply Chain auf die Kundenanforderungen weiterentwickelt hat. Kombinieren Sie die Kundenanforderungen mit einer Vorgehensweise zum strategisch ausgerichteten Supply Chain Design. Mit diesen Ansätzen entstehen radikale Veränderungen, die Ihr Unternehmen besser auf die Kunden ausrichtet und gleichzeitig Kosten senken.

Das Webinar fand am 1. Februar 2013 um 15:30 Uhr statt.

Unter dem Link finden Sie die Unterlagen zum Webinar:  Kunden begeistern durch Supply Chain Redesign.

Wie kann ein Unternehmen die Liefertreue erhöhen?

Liefertreue ist in vielen Supply Chain Diskussionen ein wichtiges Thema: Die Kunden beschweren sich häufig, dass Ware nicht pünktlich geliefert wird. Eine hohe Liefertreue zeigt eine funktionierende Supply Chain und umgekehrt belegen Liefertreue-Schwierigkeiten auch Probleme in der Supply Chain.

Bei der Liefertreue gibt es zwei große Problembereiche:

  1. Sind die Lieferzeiten prinzipiell in Ordnung? Also entsprechen die Lieferzeiten den Kundenanforderungen?
  2. Wie verläßlich ist das Unternehmen?

Sind die Lieferzeiten kundengerecht?

Wenn die Kunden unrealistische Lieferzeiten fordern, dann ist ein Innehalten erforderlich. Ist die Vorstellung über den Markt und die Kundenbedarfe unrealistisch oder werden nur die Lieferzeiten als unrealistisch eingeschätzt, weil die eigene Supply Chain nicht marktgerecht ist? Wenn die Kundenwünsche an eine kurzen Lieferzeit dauerhaft nicht erfüllt werden können, ist die Supply Chain komplett in Frage zu stellen: Was kann getan werden, um die Kundenwunschlieferzeit zu erreichen? Wie kann ich die Prozesse so verändern, dass die Durchlaufzeiten verkürzt werden. Ist die Liefertreue zum Kundenwunschtermin so schlecht, weil die Supply Chain fundamental falsch aufgestellt ist? Wenn ja, ist eine Supply Chain Transformation erforderlich: Das Unternehmen muss alle Zeitelemente in Frage stellen, um schneller liefern zu können.

Sind die abgegebenen Lieferzeiten verlässlich?

Wenn das Unternehmen die bestätigten Liefertermine nicht einhalten kann, dann funktionieren die Supply Chain Prozesse nicht ausreichend. In der Regel fehlt eine Kapazitäts- und Materialverfügbarkeitsplanung – es werden falsche Liefertermine bestätigt oder es gibt zu viele Störungen in der Supply Chain und zuwenig Sicherheit – es ist ein erhebliches Umgestalten der Bestätigungs- und Ausführungsprozesse erforderlich, aber in der Regel keine Neugestaltung der Supply Chain.

Insbesondere wenn die Kunden über abgestimmte Wiederbeschaffungszeiten in ihren ERP-Systemen disponieren wollen, müssen die Liefertermine konstant und verläßlich sein.

Liefertreue verbessern – wann ist externe Beratung erforderlich?

Wenn die Liefertreue zum Kundenwunschtermin nicht annähernd erreicht wird, ist ein Redesign der Supply Chain erforderlich – hier empfiehlt sich der Einsatzes eines spezialisierten Supply-Chain-Management-Beraters.

Wenn es nur ein kurzfristiges Einbrechen der Liefertreue zum bestätigten Termin gibt, sind interne Maßnahmen ausreichend.

Wenn aber die Liefertreue über einen längeren Zeitraum unzufriedenstellend ist, dann sollte man mit externen Augen auf die Supply Chain gucken und prüfen, an welcher der vielen Stellen sich schnell Veränderungen umsetzen lassen.

Eine Erhöhung der Liefertreue führt zu höherer Kundenzufriedenheit und – mit einem Redesign der Supply Chain – auch zu weiteren Umsatzmöglichkeiten, in der Regel mit niedrigeren Kosten. Es lohnt sich, die Liefertreue massiv zu verbessern!

Weitere Artikel zum Thema Liefertreue

IT in Supply Chain und Lean Production – Es gibt noch viel zu tun

Über 50% ist der Unterschied zwischen Bedeutung der ERP-Software und der Zufriedenheit damit nach einer aktuellen Studie (Cecere). Wenn über Software in der Produktion diskutiert wird, kommt sehr schnell Unbehagen auf, denn die Antworten sind alles andere als zufriedenstellend. Meiner Erfahrung nach lassen sich die Antworten aus der Produktion in drei Gruppen unterteilen:

  1. Die Software allgemein taugt nichts für die Produktion
  2. Nach Lean ist die Bedeutung der Software überbewertet, wir brauchen weniger Software
  3. Die Software kann bestimmte Funktionen erfüllen, aber wir benötigen noch weitere Ergänzungen und Anpassungen

Zu 1. Fehlende Eignung von Software für die Produktion

Im Gegensatz zur Buchhaltung ist die Produktion komplex. Es sind unterschiedliche Prozesse zu betrachten, die Anforderungen sind sehr variabel und die Prozesse unterscheiden sich sehr zwischen den Unternehmen. Eine starre Software passt selten und bei anderen Lösungen ist zu klären, welche Konfigurationen und Anpassungen zu der besten Lösung passen. Häufig sind die Prozesse komplex und die Abbildung der Prozesse in den EDV-Systemen weicht stark von der Realität ab. Fehlende Stammdaten, falsche Strukturen und falsche EDV-Philosophien führen zu einem Chaos und einer mangelnden Akzeptanz der Systeme. Tatsächlich sind allgemein anerkannte ERP-Systeme sehr mächtig, aber im Bereich Produktion nicht besonders fähig und ein Großteil der Probleme lassen sich in der ERP-Software nicht direkt lösen.

Meine Bewertung: Die bestehende Software deckt die Funktionen in der Produktion nur teilweise ab. Eine optimale Softwareunterstützung besteht aus einer Kombination von Lösungen, die allerdings schnell komplex wird. In den meisten Unternehmen wird aber nur mit einer oder zwei Lösungen versucht, die Komplexität abzubilden. Das ist zu wenig.

 Zu 2. Zuviel Software

Aus der Lean Management-Philosophie kommt die Anforderung, möglichst wenig EDV in der Produktion nutzen. Fließproduktion und Kanban setzen nicht den Einsatz von EDV voraus, sie können auch sehr gut ohne EDV funktionieren. Aber in den meisten Unternehmen sind die Prozesse zu komplex, um mit einer einfachen Fließproduktion abgebildet zu werden und die Nachfrage schwankt so stark, dass die Kanbankreisläufe in manchen Fällen monatlich angepasst werden müssen.

Der Ansatz aus der Lean-Philosophie: Weniger ist mehr gilt auch für den EDV-Einsatz. Es macht sicherlich nicht Sinn, Buchungen durchzuführen, deren Kosten den Wert des Geschäftsprozesses übersteigen. Leider sind die wenigsten Unternehmen in der Lage, ihre Prozesse so zu entschlacken und ihr Produktportfolio so zu verschlanken, dass nur noch wenige Fließprozesse übrigbleiben.

Meine Bewertung zeigt, dass die Produkt- und Prozesskomplexität in vielen Unternehmen zu groß ist, um ohne Software auszukommen. Dennoch sollte der Ansatz sein, so wenig Technik wie möglich.

Zu 3. Software muss für die Produktion besser werden

Viele Klagen höre ich über die Software in der Produktion. Viele Funktionen lassen sich nicht vernünftig abbilden. In der oben erwähnten Studie ist die Differenz zwischen Bedeutung und Zufriedenheit in der Produktion am drittschlechtesten: 38% beträgt die Differenz. Für die vielen Ansätze lassen sich Anforderungen diskutieren, aber es gibt nur Teillösungen.

Meine Bewertung: Es wird von der Software in der Produktion erwartet, dass sie eine eierlegende Wollmichsau ist. Man kann auch schon erste Ergebnisse mit nicht 100% perfekten Systemen erreichen, eine Verbesserung hilft immer. Statt lamentieren sollten die Anforderungen zusammengetragen und systematisch aufbereitet werden. Dann kann auch eine Verbesserung stattfinden.

Fazit

Der alte Grundsatz der Produktionssystematik Erst Systematisieren, dann Systematisieren gilt in der Produktion weiterhin. Mit Lean- und anderen Ansätzen kann die Komplexität in der Produktion verringert werden und dann die einfacheren Prozesse besser per EDV unterstützt werden. Chaos mit dem Rechner lösen zu wollen, führt zum System Garbage in, Garbage out. In der Produktion ist durch die mangelnde Standardisierung der Unterstützungsbedarf durch Software höher. Viele Ansätze, die teilweise 30 Jahre und älter sind, passen heute nicht mehr. Ein wesentlicher Lösungsbaustein von Industrie 4.0 muss die Entwicklung neuer Algorithmen und Softwareangeboten sein, die auf die aktuellen Anforderungen besser abgestimmt ist.

 

Lassen sich Prozesse nur mit mathematischen Methoden optimieren?

Prozessoptimierungen sollen die besten Ergebnisse erreichen. Wenn eine Optimierung nur ein Ziel und eine Einflussgröße hat und mit einer mathematischen Formel abbildbar ist, ist eine mathematische Optimierung einfach möglich: Mit welchen Werten für die Einflussgröße ergibt sich das beste Ergebnis. 

Prozessoptimierungen gehen aber in vielen Fällen mit Zielkonflikten und vielen Einflussfaktoren einher. In Ausnahmefällen kann eine reale Aufgabenstellung mit einem vollständigen mathematischen Modell abgebildet werden, das auch in endlicher Zeit berechenbar ist. Sehr schnell werden die Modelle so komplex, dass diese nicht mehr berechenbar sind. Oder es sind zu viele Zielgrößen im Einsatz, die nicht gegenseitig bewertet werden können. Häufig werden daher Modellvereinfachungen und eindimensionale Optimierungen angestrebt, um zumindest einige Optimierungen begründen zu können.

In der Supply Chain sind viele Modelle vorhanden, die für eine Optimierung eingesetzt werden können. Einige – z.B. die Andlersche Losgrößenformel – haben soviele Annahmen, dass die Vereinfachungen nicht realistisch sind, andere sind so komplex, dass die Informationen für die Ermittlung der Daten zu komplex sind.

In den vergangenen Projekten sind immer wieder mathematische Aufgabenstellungen entstanden, die als schwierig berechenbar galten. Das Problem war aber häufig nicht die Berechnung, sondern die Komplexität der Aufgabe und die Beschaffung der notwendigen Daten, die eigentliche Berechnung war in der Regel einfach. Häufig war die Betrachtung mit einer reiner Berechnung möglich, wenn auch die Aufgabenbeschreibung ursprünglich nach einer Simulation gerufen hat. So können Materialflüsse in einem Unternehmen berechnet werden, so können Routenzüge ausgelegt werden und so können Bestände optimiert werden.

Die Erfahrungen haben gezeigt:

  • Analytische Berechnungen können Prozessoptimierungen erheblich unterstützen
  • Mathematische Modelle erfordern, dass Daten vorhanden sind
  • Mathematische Modelle ermöglichen Prognosen über die Zukunft, wenn die Veränderungen bekannt sind.

Haben Sie keine Angst vor Optimierungsaufgaben. Meistens sind die Aufgaben einfacher zu lösen, als gedacht.

Wenn Sie eine Prozessoptimierungsaufgabe lösen wollen und über mögliche mathematische Ansätze diskutieren wollen, kontaktieren Sie mich.

Informationseffekte statt Stückzahleffekte – Economies of information?

Wir sind alle im Informationszeitalter angekommen. Telefon, Computer, PC, internet, Smartphone und Tablet: Informationen sind heute überall und fast sofort verfügbar.

Das Industrialisierungszeitalter hat uns Stückzahleffekte gebracht. Mit den Economies of Scale sind die Produkte sind billiger geworden, neue Arbeitsplätze entstanden und die Welt hat an Lebensqualität gewonnen – wir müssen unseren Lebensschwerpunkt nicht mehr nach der Versorgung mit Nahrungsmitteln ausrichten.

Seit vielen Jahren ist mit den Computern und dem Internet das Informationszeitalter ausgerufen worden. Wenn wir uns kritisch fragen, was hat das Informationszeitalter gebracht und was sind die Effekte der Informationen auf unser Leben, dann sind die Antworten eher mau. Zuerst und am lautesten sind die Kritiker: Wie häufig hören wir von gescheiterten oder arg verspäteten Softwareprojekten und wie häufig hören wir das Wort Datenpanne oder Softwarefehler?

Neben diesen negativen Schlaglichtern müssen wir aber auch uns Gedanken machen:

  • Was sind die Effekte des Informationszeitalters?
  • Wie werden Economies of Information die Economies of Scale ablösen?

In den folgenden Absätzen werde ich die Informationseffekte

Bild zu Vertrauen, Verfügbarkeit, Geschwindigkeit
Informationseffekte
  • Geschwindigkeit
  • Vertrauen
  • Verfügbarkeit

diskutieren.

Weiterlesen „Informationseffekte statt Stückzahleffekte – Economies of information?“